Buch-Veröffentlichung „Einstieg in den LKW-Modellbau“

Meine erste Buch-Veröffentlichung ist aus dem LKW-Modellbau-Bereich und erschien im Oktober 2006. Inzwischen ist das Werk mehrfach neu aufgelegt worden und 2014 vollständig überarbeitet neu erschienen.

Es trägt den Titel „Einstieg in den LKW-Modellbau – Aufbau und Betrieb von Modellen aus dem Baukasten“. Das Buch dient als Einleitung und Hinführung zum Thema LKW-Modellbau für Einsteiger und Umsteiger aus anderen Modellbau-Bereichen.

Zielgruppe und Methode

Wie auch bei einer Bedienungsanleitung war die Analyse der Zielgruppe eines der wichtigsten Werkzeuge, bevor es an die Gliederung und den Inhalt ging. Es ging also um die Frage „Für wen schreibe ich mein Buch?“ Die Antwort war deutlich vielseitiger, als man zunächst vermuten mag. Es gibt unterschiedliche Gründe und Richtungen, aus denen man mit dem LKW-Modellbau anfangen kann. Zum einen sind die klassischen Einsteiger zu nennen. Ohne großes Vorwissen möchten Sie einen LKW auf die Räder stellen. Aber auch vorbelastete Modellbauer, zum Beispiel RC-Car-Fahrer oder Schiffsmodellbauer steigen mitunter um auf dieses Hobby. Hier ist natürlich schon etliches Vorwissen vorhanden, auf dem man aufbauen kann. Ebenso können LKW-Fahrer zum Modellbauer werden, die zum Beispiel ihren eigenen Truck in klein nachbauen möchten. Hier ist tiefgehendes Wissen in Sachen LKW-Technik vorhanden. Auch handwerklich begabte Metallarbeiter oder Elektriker werden Modellbauer – hier ist wiederum umfangreiches Wissen aus den jeweiligen Wissensgebieten vorhanden, auf dem man aufbauen kann.

Nun war eine Methode nötig, um diese heterogene Zielgruppe „einzufangen“ und auf denselben Stand zu bringen. Als Methode entwickelte ich daher spezielle Infokästen und Zusatzkapitel. Infokästen zu den Bereichen Mechanik, Elektrik und Funkfernsteuertechnik enthalten das jeweilige Grundlagenwissen, dass im Haupttext nicht untergebracht ist. Somit hat jeder Leser die Chance, schon vorhandenes Wissen zu überspringen. Grundlagenkapitel über Original-LKW-Technik und eine allgemeine Einführung in die Funktechnik können ebenfalls bei Bedarf übersprungen werden.

Zielgruppen für technische Texte

Nicht nur ein Buch, jeder (technische) Text sollte erst nach einer Zielgruppenanalyse verfasst werden. Nicht nur das Vorwissen spielt hier eine Rolle. Auch der Sprachgebrauch ist ein wichtiges Kriterium. Wichtige Frage zum Beispiel ist, welche Begriffe meiner Zielgruppe geläufig sind. Kann ich Fachwörter einsetzen? In einem technischen Aufsatz in einer Maschinenbau-Zeitschrift sicherlich. Hier wäre eine ausführliche Schilderung einer Rutschkupplung unnötig – dieses Wissen kann vorausgesetzt werden. Soll dasselbe Thema in einem Wochenmagazin behandelt werden, ist hier möglicherweise eine genauere Erläuterung angebracht. Am besten sogar mit einer Abbildung – jedoch nicht mit einer technischen Zeichnung, die wiederum dem Fachblatt vorbehalten wäre.

Ähnlich ist es mit Fremdwörtern. Welche Schulbildung habe ich bei meiner Leserschaft zu erwarten? Kann ich Fremdwörter oder fremdsprachige Lehnwörter einsetzen?

Vor allem in anleitenden Texten ist die Detailtiefe bei Handlungsangaben entscheidend. Wenn davon auszugehen ist, dass meine Zielgruppe eine Handlung kennt bzw. weiß, wie diese ausgeführt wird, langweile ich mit einer zu detaillierten Beschreibung. So bräuchte einem Autofahrer der Ablauf des Tankens nicht in vielen Einzelschritten erklärt werden. Möchte ich jedoch einem Laien die Herz-Lungen-Wiederbelebung aus der Notfallmedizin näher bringen, ist eine absolut detaillierte Schilderung angesagt – bis hin zur genauen Schilderung der einzelnen Körperbewegungen bei dieser Tätigkeit.

Es gibt noch viele weitere Aspekte, die in Hinblick auf die Zielgruppe beim Verfassen eines Textes oder einer Publikation beachtet werden müssen. Fakt ist in jedem Fall, dass eine falsche Einschätzung der Zielgruppe, sei es, man schreibt zu genau oder zu oberflächlich, am Bedarf der Leser vorbeigehen und wohl möglich das Ziel verfehlen.

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