Phaser: Einbau einer Energiestufenanzeige

Ein Phaser gehört zur Standard-Ausrüstung eines Sternenflotten-Offiziers. Als Nachbau gab es sehr gut nachgebildete Phaser als Spielzeuge im Handel. Hier geht es jetzt darum, einem dieser Spielzeuge Leben einzuhauchen und eine funktionsfähige Einstellung der Phaserstufe zu bauen. Leider endeten die Lizenzen für die Phaserspielzeuge vor einigen Jahren. Das hier gezeigte Modell vom Playmates ist nur noch zu (teilweise horrenden Preisen) bei eBay erhältlich.

Obwohl die Spielzeuge sehr detailliert sind, entsprechen sie nicht in allen Details dem „Original“ aus den Serien. Zum einen ist hier die Farbgebung des Kunststoffes zu nennen: Je nach Modell ist der Phaser hellgrau oder bläulich. Und zum anderen können nicht die Energiestufen über die beiden Taster eingestellt werden. Bei der Spielzeugvariante wird über diese Taster der Sound umgestellt, der beim Auslösen aus dem Lautsprecher tönt. Mein Ziel war, die Taster so umzubauen, dass beim Betätigen sechzehn grüne LEDs oberhalb der Knöpfe nacheinander ein- und ausgeschaltet werden können. Eben, wie in der Serie die einzelnen Energiestufen des Phasers aktiviert werden können.

Bei dem Umbau wird ein kleiner Microcontroller programmiert und im Phaser eingebaut. Er wertet dann die Tastendrücke der beiden Taster aus und schaltet die LEDs ein oder aus. Der Chip arbeitet mit 3 Volt und passt so perfekt zu der Energiequelle des Phasers.

Zunächst wird der Phaser in seine Einzelteile zerlegt. Die aufwendige Schalterkonstruktion kann getrost in die Bastelkiste wandern – der Platz dafür wird dringend benötigt. Schließlich ist im Phaser eigentlich kein Platz für weitere elektronische Komponenten vorgesehen. Deshalb muss auch der Umschalter für die beiden Soundeffekte verschwinden. Am besten entscheidet man sich für einen der Sounds und entfernt dann den kleinen Wippschalter. Mit einer Drahtbrücke werden dann die beiden Pole des gewählten Sounds direkt auf der Platine miteinander verbunden. Die Soundplatine sowie der Auslöser bleiben an ihrem Platz.

Die Abdeckung über den alten Sound-Umschaltern (Bild oben rechts) wird dann ein paar Millimeter neben den Schraublöchern bis zur Platine ausgesägt. Auf dem Bild sieht man genau, wie es geht. Auch der durchsichtige Balken, in dem die einzelne grüne LED flackert, kann ausgebaut werden. In die Löcher werden dann zwei Printtaster gesetzt. Bei Conrad gibt es quadratische Taster, die sich für diesen Zweck genau eignen. Mit Heißkleber die Taster fixieren.

Als nächstes geht es an die sechzehn Leuchtdioden. Hierfür eignen sich gut quadratische LEDs, die auf einer Platine aufgelötet werden. Dann wird die LED-Platine mit Heißkleber in der Öffnung fixiert. Mit einer Zange und leichter Gewalt jetzt die LEDs gerade ausrichten. Da zwischen oberer und unterer Reihe ein paar Millimeter Platz bleiben, wird hier am besten ein Stück Holz oder Kunststoff eingesetzt. So werden die LEDs einigermaßen in Position gehalten und zusätzlich verhindert, dass die oberen Dioden durch die unteren strahlen.

Als nächstes geht es die Platine für den Mikrocontroller. Er wird in einer IC-Fassung auf die Platine gelötet. Rundherum werden die Widerstände, zwei  Kondensatoren und der Quarz an einem Stück Kabel angelötet. Damit die Platine passt, mussten die vorderen Schrauben vom Phaser dran glauben. Also habe ich einfach die Bolzen ausgefräst. Die Abdeckung des Phasers hält auch mit den hinteren beiden Schrauben perfekt.

Mit Flachbandkabel werden nun LED-Platine und Controller-Platine miteinander verbunden. Im gleichen Atemzug wird auch die Glühbirne am Strahlaustritt durch eine superrote LED ersetzt. Wichtig ist eine abschließende sorgfältige Kontrolle aller Verbindungen zwischen den Platinen, den Tastern, LED und Batteriefach. Dann kann ein erster Probelauf folgen. Bei mir funktionierte alles auf Anhieb. Also: Freuen und den Phaser ordentlich zusammen bauen.

Jetzt werden alle Bastelspuren entfernt. Das gilt vor allem für die beiden Taster und die LED-Reihen. In alle Fugen wird Epoxydharz gegossen. Zwischen den beiden LED-Reihen wird mit einer kleinen Fräse ein Spalt ausgefräst und ein passendes Stück schwarzer Kunststoff eingesetzt. Dieser verhindert zusätzlich, dass die LEDs ineinander überstrahlen. Dann wird auch hier Epoxydharz eingegossen. Trocknen lassen, dann alles ordentlich abschleifen. Zunächst mit einem Mini-Schleifer, dann mit Schleifpapier mit immer feinerer Körnung. Bei den Tastern ist das Ganze platzmäßig ziemlich eng. Hier hilft ein winziger Finger-Schleifer. Bei der Prozedur muss wahrscheinlich die schwarze Lackierung um die LEDs und die Taster dran glauben. Das ist nicht weiter schlimm. Hier hilft dünnes schwarzes Klebeband weiter. Es wird auf einen Spiegel oder eine Glasplatte geklebt und mit einem scharfen Cuttermesser zurechtgeschnitten. Mit einer Schieblehre lassen sich die Maße hervorragend vom Phaser abgreifen. Dann das Klebeband vorsichtig ablösen und sauber um die LEDs und die Taster kleben.

 

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Kommentare zu “Phaser: Einbau einer Energiestufenanzeige

  1. Der Phaser-Umbau war eines meiner ersten Projekte, bei dem ich einen selbstprogrammierten IC eingesetzt habe. Ich war überrascht, dass dann tatsächlich beim ersten Einschalten alles funktioniert hat.

    Während mir die Programmierdatei noch zur Verfügung steht, ist der Controller in dieser Form meines Wissens nach nicht mehr zu bekommen und war schon damals aufgrund des Spannungsbereichs von 3 V eher eine Rarität. In heutigen Zeiten von Arduino und Co ist aber die damalige Assembler-Programmierung vermutlich auch komplett hinfällig und die benötigte Software lässt sich heute mittels Drag&Drop als Schulprojekt umsetzen…

    Hat einer von euch mal einen Phaser derart umgebaut? Meldet euch gerne bei mir!

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