Einfache Tischkonsolen

Von Friederike Lampart

Diese Konsolen sollen vom Design her den Konsolen aus den DS9-Runabouts ähneln. Sie sind nicht beleuchtet und für Startrek-Liverollenspiele mit eher niedrigem Budget gedacht.
Sie stehen leicht schräg und man kann mehrere Konsolen aneinanderfügen.
Die Konsolen sind so konzipiert, daß sie denkbar leicht zu bauen und auch mit niedrigem Aufwand und Budget realisierbar sind. Viel Spaß beim Nachbauen!

Die Grundform

Die Tischkonsolen haben eine Grundfläche von 35×70 cm, sind trapezförmig angelegt mit einem Innenwinkel von 70° und sollen leicht gerundete Ecken haben. Später sollen sie, ähnlich wie z.B. in den Runabouts (DS9), abwechselnd mit breiter und schmaler Unterkante aneinanderliegen. Im ersten Schritt wird also die Grundform auf Pappe aufgezeichnet, als Schablone für die MDF-Platten, damit die Konsolen später alle eine identische Form haben und sich keine Fehler einschleichen. Für die abgerundeten Ecken braucht man keinen Zirkel, ein Flaschendrehverschluß hat einen optimalen Durchmesser… Ein Colaflaschendeckel tut es allerdings auch 😉

Das Material

Ich habe MDF-Platten mit 10mm Dicke aus dem Baumarkt benutzt und sie mir im Holzzuschnitt gleich auf eine Fläche von 35×70 cm zuschneiden lassen. Hat den Vorteil, daß die Ober- und Unterkanten auf jeden Fall schonmal gerade sind. Die MDF-Platten kosten etwas unter 10€ / m² und haben gegenüber Sperrholz den Vorteil, daß sie praktisch nicht splittern beim Sägen.

Als nächstes habe ich mit einem dicken Edding die Schablone auf die MDF-Platten übertragen. Dabei sollte man darauf achten, daß die Schablone vertikal zentriert auf dem Holz liegt, denn die beiden rechts und links übrigbleibenden Reststücke werden später als schräge Keile unter die Konsolen geschraubt, damit diese schräg stehen. Ungefähr so soll das ganze in Seitansicht letztendlich aussehen.

Konsolen und Keile aussägen

Als nächstes werden die Konsolen ausgesägt. Für Profis und solche, die es werden wollen, empfiehlt sich, an einer stabilen Werkbank mit einer Stichsäge zu arbeiten und die MDF-Platten vor dem Sägen mit Schraubzwingen an der Werkbank ordentlich zu fixieren. Die runden Ecken sind mit einer Stichsäge eigentlich ganz gut zu bewältigen. Im Zweifelsfalle: mit einer Feile nacharbeiten. Die fertig ausgesägten Konsolen sollten dann so aussehen wie im Bild rechts.

Da die von den Konsolen abgesägten Reststücke noch die Rundungen von den Ecken haben, werden diese einfach am schmalen und breiten Ende um jeweils 3 cm abgesägt. Das hat zusätzlich den Vorteil, daß man später etwas Spielraum hat, wenn man sie unter die Konsolen schraubt. Die Keile sollten dann so aussehen wie auf dem untersten Bild.

                                                                                               

Kanten schleifen und Holz streichen

Bei allen Konsolenbauteilen samt Seitenkeilen werden als nächstes sorgfältig die Kanten abgeschliffen. Hierbei kann man auch eventuelle Unregelmäßigkeiten bei den runden Ecken mit einer Feile ausgleichen… Es empfiehlt sich ein ordentliches Schleifpapier (nicht zu fein) und ein Schleifblock aus Kork o.ä. Nach dem Schleifen sollten alle Bauteile leicht feucht abgewischt werden um den Holzstaub vor dem Streichen zu entfernen. Die Farbe hält dann besser und wird regelmäßiger.

Ich habe als Farbe einen seidenmatten Edelglanz-Premiumlack von Obi (Hausmarke) verwendet. Farbton: Power Grey. Der kostet ca. 14€ bei Obi und eine Dose reicht locker für 10 Konsolen. Der Lack ist nach 1h handtrocken und nach 8h überstreichbar. Heißt: Wenn man sicher gehen will 8h warten bis man die Konsolen weiterbearbeitet. Dafür deckt der Lack aber so gut, daß man nur einen Anstrich benötigt. Da ich die Konsolen von beiden Seiten gestrichen habe, habe ich mir dafür 2 Tage Zeit gelassen, um sicherzugehen, daß der Lack gut durchtrocknet. Ich habe ganz gute Erfahrungen damit gemacht, im ersten Streichdurchgang eine Fläche und die Kanten und im zweiten Durchgang die Rückfläche zu streichen.

Tipps fürs Streichen:

  • Lieber einen teureren Pinsel verwenden, der nicht haart
  • Farbe vor dem Streichen GUT durchrühren
  • Nicht kreuz und quer pinseln sondern in einer Richtung, damit das Streichbild einheitlich wird
  • Darauf achten, daß die Farbe gut verteilt wird und sich an den Rändern keine „Tropfnasen“ bilden
  • Pinsel nach dem Streichen gut auswaschen

Displays drucken lassen

Ich habe die eigentlichen Displays, die später auf die Konsolen geklebt werden sollen, bei einer Digitaldruckerei auf A3+ Format (etwas größer als A3) drucken lassen. Das Papier ist gestrichenes 250g-Papier. Die Kosten liegen bei Sommer Digitaldruck bei ca. 3€ / bedrucktem Bogen. Alternativ kann man natürlich auch bei einem Copyshop Farblaser-Ausdrucke auf dickerem Papier machen lassen oder z.B. die Displays auf Fotopapier ausbelichten lassen. Ich habe meine Displays auf eine Endgröße von 43x30cm gebracht, wieder mit abgerundeten Ecken, und habe mir erst einmal wieder eine Pappschablone als Vorlage erstellt.

Displays mit Folie bekleben und ausschneiden

Damit die Displays strapazierfähiger werden und nicht so anfällig für Fingertapser, Kaffeeflecken etc. und auch mal abgewischt werden können empfiehlt es sich, die Drucke mit transparenter Klebefolie zu beziehen. Ich habe transparente Universal-Klebefolie im Baumarkt gekauft. Bekommt man aber vermutlich auch im Bürofachhandel als Buchschutz-Klebefolie. Zusätzlich empfiehlt sich ein Plastikspatel zum Glattstreichen der Folie. Die Display-Drucke nun auf einen Tisch (bzw. flachen Untergrund) legen, die Folie (noch mit Schutzpapier) darauf ausrichten und festhalten, eine Ecke der Folie anheben, das Schutzpapier lösen und an einer Ecke abschneiden und mit dem Plastikspatel auf das Papier streichen. Somit ist eine Ecke schon einmal fixiert. Jetzt vorsichtig das Schutzpapier von der Klebefolie nach unten weg abziehen und die Folie gleichzeitig mit dem Plastikspatel mit gleichmäßigen Bewegungen auf das Papier drücken. Wenn gleichmäßig gearbeitet wird, sollte die Klebefolie jetzt gleichmäßig, blasen- und faltenfrei auf dem Druck aufliegen.

Wenn die Folie nun glatt auf das Display aufgeklebt ist, kann auf die Rückseite mittels der Schablone die fertige Umrißlinie aufgezeichnet werden. Dann noch Ausschneiden – fertig. Als nächstes gilt es, Display und Konsole zusammenzufügen.

Winkel positionieren

Die Tischkonsolen sollen später schräg stehen. Als nächstes müssen also die vorher vorbereiteten Keile an die Unterseite der Konsolen geschraubt werden. Ich habe zunächst per Schablone die Form und Position des rechteckigen Displays auf die Unterseite der trapezförmigen Konsole übertragen und die Winkel, die die Füße bilden, dann innerhalb der Außenlinie der Displays positioniert. Wenn man die Konsolen so baut, daß die Füße abnehmbar sein sollen (leichter zu transportieren) sollte man sowohl Konsole als auch Füße eindeutig beschriften, sonst wird die Sucherei nach dem passenden Winkel zur passenden Konsole später groß… In einem Anfall von Ordentlichkeit habe ich hier Konsolen und Winkel nicht nur nummeriert sondern auch Ausrichtung und rechte oder linke Platzierung der Winkel angegeben. Frei nach dem Motto: Kann man so machen, muß man aber nicht 😉

Winkel anschrauben

Ich habe kleine Winkel aus dem Baumarkt besorgt mit einer Schenkellänge von ca. 2 cm. Dazu Spaxschrauben von 12mm Länge (inkl. Kopf). Die Gewindelänge darf nicht länger als 10mm sein, sonst kommt die Schraube vorne wieder raus. (Logisch…) Ein guter Akkuschrauber ist hier Gold wert!!! Es reicht aus, jeden Winkel mit zwei Schrauben zu befestigen. Als Tip: Es hilft, mit einem Körner ein kleines Loch ins Holz zu drücken, bevor man die Spaxschrauben eindreht. So rutscht die Schraube nicht weg und man spart sich das Vorbohren. Wenn man mehrere Konsolen macht, bietet es sich an, die Winkel hinten mit der dünnen Seite abwechselnd zur schmalen und Breiten Trapezseite hin anzuschrauben. So bekommen wir später dieses schön aneinandergefügte Gesamtbild der Konsolen…

Displays auf die Konsolen kleben

Last but not least müssen jetzt noch die mit Folie laminierten Displays auf die fertigen Tischkonsolen aufgeklebt werden. Ich persönlich schwöre hierbei auf Sprühkleber… Und zwar den wieder ablösbaren von SprayMount. Bekommt man in gut geführten Bastelläden, in den meisten Baumärkten aber auch. Dieser Kleber hat den Vorteil, daß er das Papier nicht wellt oder langfristig verfärbt, ein sehr einheitliches Klebebild gibt und man vor Allem kein Problem an den Ecken hat, die sich ja gerne hochwellen und dann umknicken, wenn man „herkömmlichen“ Uhu oder so etwas benutzt. Die Displays werden also umgekehrt auf einen glatten Untergrund gelegt (Zeitung oder ähnliches unterlegen!) und dann wird gleichmäßig der Sprühkleber aus einer Distanz von ca. 30cm aufgetragen. Kurz antrocknen lassen, auf der Konsole platzieren und gleichmäßig aber kräftig mit einem weichen Tuch feststreichen. Fertig sind die Konsolen!! 🙂

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Kommentare zu “Einfache Tischkonsolen

  1. Eine schöne Step-by-Step Anleitung für Tischkonsolen. Na klar, es müssen ja nicht immer gleich mannshohe Kulissen mit Beleuchtung und Touchdisplays sein. Gerade für kleinere Larp-Veranstaltungen ohne große Transportkapazitäten eignen sich solche Kulissen hervorragend, um schnell und ohne großen Aufwand z.B. ein Shuttle darzustellen. nur noch tische drunter und vielleicht etwas grauen Stoff dazu, fertig ist das Ambiente.
    Vielen Dank an Rieke für diesen ausführlichen Gast-Beitrag!

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