Isolineare Chips (2/2) mit Lasergravur

Die bereits hergestellten isolinearen Chips aus normalem Acrylglas waren ja schon ganz OK. Aber so richtig originalgetreu waren sie nicht. Eher zufällig ergab sich dann die Chance, an einem CNC-gesteuerten Laser-Gravier-Gerät zu arbeiten. Diese Chance ließen wir uns nicht entgehen!

Vorlage

Als Vorlage für das Muster diente die Datei, die auch beim vorherigen Projekt schon verwendet wurde. Sie wurde etwas angepasst und vor allem auf die richtige Größe gebracht. Nach einigen Recherchen stellte sich 74 x 25 mm als Originalmaß der isolinearen Chips heraus.

In der Vorlagendatei (Corel Draw) wird mit zwei Farben gearbeitet. Alles, was schwarz ist, wird graviert, alles was rot ist, wird geschnitten. Daher wurde zuerst die Acryl-Platte, auf die später graviert werden sollte, angelegt. Sie ist 720 x 420 mm groß. Die einzelnen Chips werden nun alle nebeneinander auf der Paltte verteilt. Auf Seite 1, also der Vorderseite der Acryl-Platte wird nur graviert. Auf Seite 2 werden die selben Chips gesetzt und bekommen zusätzlich einen roten Rahmen, damit die Chips mit den richtigen Abmessungen ausgelasert werden können.

Die Vorlage stelle ich euch hier als PDF-Datei zur Verfügung.

Chip-Design
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Oberflächengestaltung des Isochips

Laser-Vorlage für Isochips
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Vorlage zur Lasergravur einer 720 x 420 mm Acryl-Platte

Als Material kommen, wie schon geschildert, Acrylplatten zum Einsatz. Die Stärke sollte bei etwa 3 mm liegen. Wichtiger ist aber noch die Farbe. Da die Chips ja doppelseitig graviert werden und die Gravur der anderen Seite etwas durchscheinen sollte, ist halbtransparentes Acrylglas sinnvoll. Nach einigen Versuchen mit unterschiedlichen Farben entschieden wir uns schließlich für ein helles blau-transparent.

Produktion

Die fertige Corel-Datei wird dann an das Programm des Lasercutters gesendet. Hier werden unter anderem die Materialeigenschaften des Acryls definiert. Dann wird es spannend. Der Graviervorgang wird gestartet und spuckt nach einigen Stunden etwa 160 fertige isolineare Chips aus!

Etiketten

Als nächstes fehlen nur noch die Etiketten für den „Griff“ an den Chips. Sie werden ebenfalls in Corel erstellt.

Ein erster Versuch mit Etikettenpapier auf einem herkömmlichen Laserdrucker war leider keine langfristige Lösung, da sich der Toner auf Dauer löste. Also ließ ich die Etiketten von einer Druckerei auf PE-Kunststofffolie drucken. Das ist zwar eine recht teure Angelegenheit, aber auch die dauerhafteste. Der PE-Druckbogen wurde auf einer Schneidemaschine zerteilt und die Aufkleberstreifen entsprechend zurecht geschnitten.

Etikett für doppelseitige Chips
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Etikett zum Bekleben des Isochips

Damit sich die Etiketten nicht später an den Kanten ablösen, werden sie an einer Seite doppelt geklebt. Die Fotos zeigen das Bekleben eines nur einseitig gelaserten Probe-Chips, hier kann man Vorder- und Rückseite besser unterscheiden. Zuerst wird das Etikett an den winzig kleinen Schneidemarken sauber geschnitten. Dann zuerst den nicht bedruckten Streifen auf der Vorderseite bündig aufkleben und festdrücken. Das Etikett sauber um die Kante knicken und auf der Rückseite festdrücken. Wieder um die Kante führen und die Vorderseite sauber ausrichten.

Fertig

Ein wenig Fleißarbeit später sind die Chips endgültig fertig. Die Bilder zeigen die einseitig gravierten Probechips in unterschiedlichen Farben mit einer Dicke von 4 mm und die endgültigen Chips in doppelseitiger Ausführung mit 3 mm Dicke. Sehr gut sieht man hier, wie die Chips leicht durchscheinen und die rückseitige Gravur etwas zu erkennen ist.

Diese Bilder erinnert mich irgendwie an die beknackte TNG-Folge 1×03 „Gedankengift“ / „The Naked Now“, in der Wesley Crusher hunderte Isochips aus einem Schaltkasten gezogen hat…

Die endgültigen Chips mit PE-Folienetiketten machen schon was her. Anders als bei den Chips mit Papieretiketten wurde hier auch die Nummerierung an das Nummernsystem der Originalfolgen angelehnt. Die Nummer bestehen jetzt aus einem Zweierziffernblock und einem Viererziffernblock, getrennt durch einen Bindestrich.

Defekte Chips

Beim Lasern sind einige Chips leider nicht so geworden, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber da es an Bord eines Raumschiffs ja auch das ein oder andere Mal eine kleine Fehlfunktion mit Explosionen und ähnlichem gibt, ist es ja nicht unwahrscheinlich, dass auch defekte Chips zu „Dekozwecken“ benötigt werden.

Also ging es den Fehl-Chips mit Feuerzeug, Zange, Bohrer und Heißluftfön an den Hals…

  • Oben links: Zerbrochene Chips.
  • Darunter: Fehlproduktion. Eine Seite ist nur ganz schwach gelasert. Auch die Sternenflotte produziert Ausschuß…
  • Unten: Mit einem Heißluftfön erwärmt. Das Material wirft Blasen und wird glasig. Einen davon hat es ziemlich komisch verbogen…
  • Rechts: Diese Chips haben ein paar Risse. Eingebracht mit einem Seitenschneider nach Erwärmen.
  • Oben: Feuer! In verschiedenen Kokel-Stufen sind diese Chips von leicht angesenkt bis völlig verkohlt.
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Kommentare zu “Isolineare Chips (2/2) mit Lasergravur

  1. Auf diese Weise entstanden beutelweise Isochips. Und später fielen uns auch ein paar Anwendungsmöglichkeiten dazu ein. Später mehr!

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