Alkoven der Borg-Queen

Vielleicht kommt man ja mal in die Verlegenheit, den Alkoven der Borg-Queen zu benötigen. Wer weiß, vielleicht meldet sie sich ja zum Besuch an? Wenn das passieren sollte, kann nach dieser Anleitung relativ schnell und vor allem preisgünstig eine originalgetreue Alkoven-Kulisse nachgebaut werden. 

Das Original

Jeder König hat seinen Thron – da macht auch die Queen des Borg-Kollektivs keine Ausnahme. Der Thron stellt zugleich ihren Alkoven dar, in dem sie sich regeneriert. Im Fernsehen ist der hier nachgebaute Thron vor allem in der Voyager-Folge „Endspiel“ zu sehen. Dort fährt er an einer Säule aus der Decke in den offenen Raum innerhalb des Borg-Komplexes. Zumindest der innere Teil dieses aufzugartigen Throns sollte nun nachgebaut werden: Preisgünstig, aber dennoch möglichst originalgetreu und leicht transportabel. Durch einen glücklichen Zufall hatte ich die Möglichkeit, von der Original-Kulisse ein paar Fotos zu machen, die mir als Vorlage dienten.

Das Grundgerüst

Einer der Kompromisse beim Nachbau war die Verwendung einer eckigen Basis statt der runden, wie im Original. Dadurch war es möglich, eine noch vorhandene steckbare Holzkiste (Easy-Box) zu verwenden. Am palettenförmigen Unterteil wurde der vordere Bereich mit Holzleisten verkleidet und hinten eine weitere Leiste zur Stabilisierung angebracht.

Für die senkrechten Säulen kamen 5-Zentimeter-Abflussrohre zum Einsatz. Zur steckbaren Befestigung dieser Säulen auf der Basis wurden zunächst vier Rohrmuffen mit Schrauben und Unterlegscheiben in den Ecken befestigt. Mittig kam dann ein Loch in den Boden. Aus einer dicken Spanplatte wurde weiterhin ein nach hinten offener Ring vorgezeichnet, ausgesägt und auf die Basis geleimt.

Während die Rohe für die Säulen unten nun einfach auf die Muffen gesteckt werden konnten, musste für die Befestigung am Deckel noch etwas gebaut werden: Die Rohre erhielten innen einen Holzklotz, der am Umfang des Rohrs verschraubt wurde. Nun konnte dieser Klotz von oben an den Deckel geschraubt werden. Damit waren Deckel, Säulen und Basis schon fertig.

Nun galt es noch, ein wenig optische Verschönerung für die Säulen zu gestalten. Die Befestigungen der Säulen an Basis und Deckel wirkten zu filigran und die Muffenverbindung in der Mitte sah doch zu sehr nach Abflussrohr aus. Daher wurden acht Pappröhren (vier oben, vier unten) an einer Seite mit einem Pappdeckel versehen und mittig ein Loch hineingeschnitten, dass mit dem Durchmesser der Rohre übereinstimmte. Die Schnittkanten wurden mit Kreppband kaschiert. Die vorderen beiden Säulen bekamen zusätzlich mittig noch je ein Papprohr, dass die Muffen verdeckt. Diese Pappröhren konnten nun beim Zusammenbau über das Abflussrohr gestülpt werden und ließen die Säulen so direkt wuchtiger Aussehen.

Leuchteinheit

Natürlich sollte am Thron auch etwas leuchten. Die Leuchteinheit am Deckel entstand aus einer zurechtgeschnitten Wellpapp-Scheibe, Holzklötzen und umlaufend einem weiteren Streifen Wellpappe, allerdings hier in der flexiblen Variante, die zu einer Seite keine Deckpappe hat (Verpackungsmaterial). Um die unschönen Schnittkanten zu verdecken, wurde überall Kreppband um die Kanten geschlagen.

Innen kam eine Energiesparlampe hinter die Pappe, der ausgeschnittene Teil wurde mit Backofenpapier hinterklebt. Die lackierte Einheit kam dann von unten unter den Deckel und wurde mittels der Holzklötze in der Leuchteinheit festgeschraubt. Die Leitung der Lampe wurde durch den Deckel nach oben geführt.

Das Rückgrat

Einen großen Beitrag zum Erscheinungsbild leistet die Konstruktion an der Rückseite des Throns. Ich entschied mich für einen Leichtbau aus Dachlatten und Wellpappe.

Je drei Dachlattenstücke wurden mit einem gewissen Winkel zueinander aneinander geschraubt und mit Querlatten so miteinander verbunden, dass sich der Abstand zwischen der linken und rechten Seite zunehmend vergrößert. Über den Bereich zwischen den Latten wurde mit Heißkleber Wellpappe aufgeklebt und rundum zurechtgeschnitten. Auch hier kaschierte ich die Schnittkanten mit Kreppband. Für das Mittelteil kamen ebenfalls Dachlatten und passend zurecht geschnittene Styroporplatten zum Einsatz. Diese wurden zur Stabilität ebenfalls mit Wellpappe und Kreppband verkleidet.

Oben wurde der obere Teil des Rückgrats durch die Leuchteinheit an den Deckel geschraubt. Unten kam der untere Teil direkt auf die Basis. Unten und oben kamen je nur zwei Holzschrauben zum Einsatz, was für die schnelle Montage und die Transportfähigkeit wichtig war.

Schläuche

Von jedem Schenkel gehen im Original drei, bei dieser Version nur zwei geschwungene Leitungen zur Basis und zum Deckel. Als Leitung kamen hier Leerrohre aus dem Elektroinstallationsbedarf zum Einsatz. An den Enden wurde jeweils ein Dübel in das flexible Leerrohr geklebt und dieser Dübel in entsprechende Löcher gesteckt.

Durch diese Dübelverbindung können die Schläuche zur Montage und Demontage einfach eingesteckt bzw. herausgezogen werden. Zwischen dem oberen und unteren Teil des Rückgrats wurden mit dem selben Verfahren noch drei senkrechte Rohre angebracht.

Der optische Effekt des Throns lebt sehr von den zahllosen Schläuchen und Kabeln. Zufällig hatte ich noch ein paar dicke, geschirmte Leitungen übrig, die gut zum Design des Throns passten. Mit einer Ringschraube ausgestattet, konnten die Leitungen einfach oben an entsprechenden Haken eingehängt werden.

Farbe

Farbe gibt der Kulisse den letzten Schliff. Wichtig ist es grundsätzlich, mit verschiedenen Farbtönen zu arbeiten, damit die Kulisse Abwechselung bietet und nicht langweilig aussieht. So wurden die Papprohre, der Deckel und die Basis schwarz gestrichen, die Teile des Rückgrats schiefergrau.

Der aufgeleimte Ring auf der Basis bekam eine graue Farbe und als Designelement noch zwei abgesetzte „Flügel“. Als Farbe kam hier übrigens neben Acrylfarbe auch einfache Abtönfarbe zum Einsatz.

Fertig!

Fertig aufgebaut wirkte der Thron originalgetreuer als zunächt gehofft. Zufälligerweise fiel uns noch eine Plasmascheibe in die Hände, die natürlich für die Borg geradezu wie gemacht ist und kurzentschossen mit aufgehängt wurde.

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